Am 12.02.2023 haben sich ganze 14 Halo-Halos aus Köln, Bonn, Troisdorf, Mönchen-Gladbach, Düsseldorf, Bochum, Hattingen und Bad Salzuflen zum NRW-Chapter-Treff in der Ehrenfelder Musikschule in Köln zusammengefunden. Weitere hatten ihr Interesse angekündigt.

Ich darf einen kleinen Rückblick für die gesamte Halo-Halo Community (D-A-CH) schreiben und bringe dabei meine Perspektive als noch frisches Mitglied ein. Im vergangenen November hatte ich das Vergnügen, auf dem Weihnachtsmarkt in Köln einige Halo-Halos aus NRW zum ersten Mal kennenzulernen. Und ich war angetan – Menschen zu treffen, die die gleichen Wurzeln und damit auch diverse weitere biografische Parallelen mit mir teilen. 

Sich über ähnliche, aber auch unterschiedliche Erfahrungen mit der philippinischen und auch der deutschen Kultur auszutauschen, gemeinsam zu kichern und abzugleichen, welche prägnanten Kindheitserinnerungen, Philippinen-Assoziationen, kulturtypischen Gesten oder Ausdrücke und Reiseerfahrungen wir alle mitbringen, hat Freude gemacht. In mir persönlich, die etwa 15 Jahre lang eher wenig Community-Bezug in Deutschland hatte, sogar „etwas“ tiefsitzendes entspannt, von dem ich mir vorher gar nicht so bewusst war, dass es angespannt war! Dafür bin ich dankbar.

Am 12.02. konnten wir daran anknüpfen. Auf Initiative einer weiteren fellow Halo-Halo war zunächst ein gemeinsamer Spieleabend für Interessierte aus dem Raum Köln-Bonn in kleinerer Runde geplant. Mit der Option, diesen in der Ehrenfelder Musikschule zu veranstalten, welche gemütlichen Raum für ca. 20 Menschen bereitstellt, wuchs das Treffen jedoch ganz organisch zu einem Meet-up für alle Interessierten aus der Region an.

So kamen also alte wie neue Gesichter zum „Potluck“-NRW-Treff zusammen, um gemeinsam Themen und Fragen auszutauschen, die uns im Halo-Halo-Netzwerk bewegen. Wir haben in wechselnden Tandems reihum im Safer Space besprochen, wer wir sind und was uns in diese Community bringt.

Aus meiner Perspektive waren wiederkehrende zentrale Themen der Wunsch nach Begegnung, Austausch, Community und Empowerment mit Bezug zur und Neugier für die eigene Identität und Herkunft. Und ebenso schwang Offenheit und Interesse mit, auch die Herausforderungen verstehen und besprechen zu wollen, die die Halo-Halo-Identität mitunter mit sich bringen kann.

Die „fehlende“ Sprache, die bei den meisten hierzulande Geborenen eine Rolle spielt und damit vielleicht auch mit fehlender oder zumindest erschwerter Identifikation mit den eigenen Wurzeln einhergeht, war der wohl größte gemeinsame Nenner. So kannten sich die meisten Anwesenden aus unterschiedlichen Jahrgängen der Tagalog-Kurse von Vincent Wongaiham-Petersen aus Hamburg, der zufälligerweise wegen eines zweiwöchigen Tagalog-Intensivkurses an der Ruhruniversität Bochum ebenfalls in der Region war und glücklicherweise an unserem spontanen Meet-up teilnahm.

Begleitet wurde unser Treffen von einem vielseitigen Buffet, das aus den persönlichen kulinarischen Highlights einzelner Halo-Halos bestand. Für den salzigen wie auch für den süßen Zahn war ausreichend dabei: es gab gleich zweierlei Biko, Champorado, Turon mit Banane & Jackfruit, Cassava Cake mit Macapuno sowie herzhafte Lumpia, Empanadas, und auch ein Kartoffelsalat durfte nicht fehlen (schließlich sind wir Halo-Halos 😉).

Pinoy Köstlichkeiten gab es in Hülle und Fülle! 

Mit gestärktem Magen sind wir in inzwischen etwas kleiner gewordener Runde mit Fragen aus dem bilingualen Kartenspiel „Parents Are Human“ in eine zweite Kennenlernrunde eingestiegen. Auf der einen Seite Tagalog, auf der anderen Seite Englisch, finden sich auf den Karten Fragen rund um Lebensereignisse, Weisheit, Identität und Beziehungen. Die Fragen wollen spielerisch zu tiefergehenden Gesprächen zwischen multikulturellen Generationen asiatischer Herkünfte einladen und helfen in zwei „Intensitätsgraden“, einander als Menschen – losgelöst von familiären Rollen – kennenzulernen: während eine Chilischote schon zum Nachdenken und Öffnen anregt, können zwei Chilischoten schon richtig unter die Haut gehen. Eines ist klar, das Kartenspiel setzt Mut und einen sicheren Raum voraus. Schön, dass alle Halo-Halos sich darauf eingelassen haben!

Abschließend wurden auch noch organisatorische Fragen und Ideen rund um die Entwicklungspotenziale des Netzwerks besprochen. An dieser Stelle sei also auch noch einmal an die gesamte deutsche Community die Einladung ausgesprochen, in sich zu gehen, ob und wenn ja, in welcher Kapazität man sich für den Erhalt und die Weiterentwicklung des Halo-Halo-Netzwerkes einbringen kann. 

Hast Du bestimmte Kenntnisse, Fähigkeiten oder Leidenschaften, die Du einbringen möchtest? Dann melde Dich gern bei der Mailing-Liste an! 

Ich verbleibe mit Dank und Vorfreude aufs nächste Mal.

Von Herzen aus Köln
Christine-Joahn

(Fotos: Desiree, Vigile, Aileen)