Meine Familie lebt zu 50% noch auf den Philippinen und viele haben sich ihr Leben zum Teil in der Hauptstadt Manila und in der Provinz Albay in der Region Bicol aufgebaut.
Der Besuch ist für mich ein „erden“ und ein Eröffnen meiner Sinne. Viele Lebensgewohnheiten, die ich mir im westlichen Leben angeeignet habe, werden hinterfragt und neu bewertet. Das Leben auf den Philippinen ist anders, ganz besonders in der Provinz, als wie wir es gewohnt sind.
Für mich ist es daher wie ein Drücken auf einer persönlichen und kulturellen Resettaste, wenn ich hier in Bicol bin.
Meine Verwandten waren so nett uns ihre Autos zu Verfügung zu stellen. Wir konnten somit auf eigene Faust die Gegend in Albay erkunden.
Was benötigt man dazu:
Lisa für #halohalosapinas
Einen Führerschein, der Ausländische ist 90 Tage lang nach Anreise gültig. Um den Reisepass nicht ständig mitführen zu müssen, haben wir uns in Österreich einen internationalen Führerschein um max 20€ organisiert. (Autoklubs: ÖAMTC, ADAC) Der ist hier 1 Jahr gültig und sollte zusammen mit dem Originalführerschein mitgeführt werden.
Googlemap kann als offline-Karte runtergeladen werden und hilft sehr, um sich nicht zu verfahren.
Die Straßen in Albay sind mittlerweile übersichtlicher, geordneter und vor allem mit weniger Jeepneys und Tricycles gefüllt. Man hat zwar 4 Spuren (jeweils 2 in eine Richtung), wobei die ganz rechte Spur eigentlich eine Art Begegnungszone ist. Man überholt also links wie auf einer Bundesstraße.
Ampeln gibt es kaum, trotzdem ist das Überqueren einer Kreuzung durch das „Fahren im Flow“ allgegenwärtig. Kein Stressen, chilliges Vorwärtskommen, keine Egotrips auf den Straßen.
Die Geschwindigkeit auf der Bundesstraße bewegt sich zwischen 40-70km/h. Getankt wird nicht selbst, sondern man sagt den Betrag, die Benzinart und fertig! Man bleibt im Auto, sonst steht man im Weg rum 😅.
Sari-Sari Store & Malunggay Pandesal
Der Alltag:
Alltägliche Einkäufe fürs Essen findet man überall: Sari-Sari Stores versorgen dich wie bei uns der Greißler und im nächsten größeren Dorf findet man einen gut sortierten Supermarkt. Am Markt ist es dennoch besser und weitaus günstiger Meeresfrüchte und Obst zu besorgen.
Im Supermarkt wird an der Kasse nach dem Einkauf dein Zeugs von einem Angestellten eingepackt. Man rührt nichts an, das irritiert 😅. Wenn man mit eigenem Einkaufswagen kommt, dann fällt man als „foreigner“ sofort auf.
Bin ganz stolz, wenn man mich nach einer Kundenkarte fragt – also schaffe ich es doch mich mitunterzumischen.
Natürlich haben wir im Haus zwei Helferleins, die uns immer zu Seite stehen. Das gehört hier irgendwie zum Führen eines Haushalts dazu. Anfangs ist es oft noch befremdlich, wenn dir jemand sämtliche Haushaltsaufgaben abnimmt, die du im Westen selbst erledigen würdest. Aber ehrlich, ich bin froh, dass sie da sind, ich könnte nicht mal den Fisch ausnehmen.🙈
Ab nächster Woche geht es für meine kleine Familie weiter und wir erkunden die Insel Siquijor.
Ich bin froh, dass wir zusammen mit unseren Kindern (18,13) alle Facetten auf den Philippinen erleben dürfen, da es uns sehr wichtig ist, nicht nur die touristische Seite hier zu kennen, sondern auch wie das Leben sonst so in diesem wunderschönen Land ist.
Ich lerne immer sehr viel von den persönlichen Geschichten der Leute hier – das relativiert dann auf jeden Fall viele meiner Ansichten über das Leben allgemein und meine eigenen Wertevorstellungen.
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